Kurs 12: Risikomanagement 😎

Risiko entsteht dann, wenn Anleger nicht wissen, was sie tun (Warren Buffet)

✅ Worum es in diesem Kurs geht und was du lernst: Was typische Risiken an der Börse sind, wie du sie vermeidest und deine Investments unter Berücksichtigung dieser Risiken richtig aussuchst.

Ziel des Kurses: Du kennst die wichtigsten Risiken an der Börse und kannst diesen aktiv entgegenwirken und vorbeugen.

✅ So ist der Kurs aufgebaut:
1️⃣ Einleitung
2️⃣ Was ist Risiko?
3️⃣ Typische Verhaltensfehler an der Börse
4️⃣ Typische Risiken an der Börse und wie du mit ihnen umgehst

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Hinweis zu den Arbeitsmaterialien: Zu diesem Kurs gehört eine Checkliste, die du dir direkt hier unten runterladen kannst. ⬇️

1️⃣ Einleitung

Warum braucht es einen eigenen Kurs fürs Risikomanagement? Ganz einfach, weil so viele Fehler machen, die sich eigentlich so leicht vermeiden lassen. Und wir wollen, dass du diese Fehler von Anfang an vermeidest. Einerseits ist es natürlich toll, dass so viele Menschen heute digital handeln können, andererseits führt das aber auch dazu dass alles leicht erscheint. Auch deswegen investieren viele ihr Geld in die Börse, ohne sich vorher richtig mit dem Thema auseinanderzusetzen. Und dazu gehört eben auch, sich mit dem Aspekt Geld verlieren und gewissen Risiken zu beschäftigen. In diesem Kurs geht es nicht darum wie man ein Portfolio ausbalanciert, oder eine Stopp-Loss-Order setzt. Es geht ganz einfach um die wichtigsten Grundsätze, die eigentlich so simpel sind und trotzdem von den meisten nicht beachtet werden. Dabei kann dir dieses Wissen extrem viel Frustration sparen und dabei helfen Verluste zu minimieren.

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Ganz ohne Verluste geht es nur selten: An der Börse auch mal zu verlieren gehört auch dazu. Allerdings ist es wichtig, diese Verluste insgesamt wieder wettzumachen und das ist mit einem guten Risikomanegement möglich.


2️⃣ Was ist Risiko?

Risiko bezeichnet die Möglichkeit, dass ein Ereignis oder eine Handlung zu einem unerwünschten oder unvorhergesehenen Ergebnis führt. Dabei ist Risiko nicht immer schlecht. Ohne Risiko verpasst du nämlich gleichzeitig großartige Chancen. Ein paar Beispiele aus dem Alltag:

  • Investition in Bildung: Du nimmst einen Kredit auf, um ein Studium oder eine Weiterbildung zu finanzieren.
  • Beruflicher Wechsel: Du entscheidest dich, deinen sicheren Job zu kündigen, um dein eigenes Unternehmen zu gründen.
  • Reise ins Unbekannte: Du entscheidest dich, alleine eine Reise in ein fremdes Land zu unternehmen.

Bevor du einen Studienkredit aufnimmst, überlegst du dir in der Regel zwei mal, welches Fach du wählst und studierst dieses auch zu Ende. Wenn du gründest, dann meist nicht ohne finanzielles Polster. Und die Reise trittst du wahrscheinlich auch nicht ganz unvorbereitet an.

Was in anderen Lebensbereichen so selbstverständlich ist, das sollte es auch in Bezug auf deine Finanzen sein.

Finanzielles Risiko bezieht sich auf die Möglichkeit, dass ein Investment an Wert verliert oder weniger Rendite abwirft als erwartet. Und auch hier gilt: Ohne ein gewisses Risiko gibt es auch keine Rendite. Dabei ist es wichtig den Unterschied zwischen uninformiertem und informiertem Risiko zu machen. Denn ersteres ist, was später zu den häufigsten Verlusten und vor allem Frustration führt.

⚡️Unüberlegtes Risiko ist, wenn du ohne ausreichende Information und Vorbereitung investierst.

  • Bsp: Du folgst einem Tipp, und investierst in eine Aktie ohne die Hintergründe zu prüfen.

🔍 Überlegtes Risiko hingegen ist, wenn du fundierte Entscheidungen triffst und bewusst kalkulierte Risiken eingehst.

  • Bsp: Du investierst in einen breit gestreuten ETF, nachdem du dir seine Zusammensetzung und langfristige Performance angeschaut hast
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Dieses durchdachte Risiko musst du eingehen, um Gewinne zu erzielen – egal in welcher Lebenssituation.

Wenn du zu einer Finanzberatung oder Anlageberatung bei der Bank gehst, wird immer auch ein Risikoprofil für dich erstellt. Daran angeknüpft werden dir dann entsprechende Produkte empfohlen. Unterschiedliche Lebenssituation gehen meist mit unterschiedlichen Risikoleveln einher:

➡️ Wenn du jung bist und keine Kinder hast, dann hast du vielleicht weniger Geld, aber mehr Zeit um Verluste auszugleichen.

➡️ Wenn du älter bist und für eine Familie verantwortlich bist, dann geht es auch darum deren finanzielle Sicherheit zu gewährleisten, also Vermögen zu erhalten.

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Wie viel Verlust kannst du emotional und finanziell verkraften?
Wie lange kannst du dein Geld investieren, bevor du es brauchst?
Was sind deine finanziellen Ziele und wie viel Risiko bist du bereit einzugehen, um diese zu erreichen?

3️⃣ Typische Verhaltensfehler an der Börse

Die 90-90-90-Regel, welche in Fachkreisen immer wieder diskutiert wird besagt, dass 90% der Anleger in 90 Tagen 90% ihres Geldes verlieren. Ob das wirklich so viel ist, sei dahingestellt, allerdings zeigen Untersuchungen, dass tatsächlich viele Menschen ihr Geld an der Börse wieder verlieren. Das hängt nicht damit zusammen, dass die Börse nicht funktioniert, sondern liegt vor allem am Verhalten der Anleger.

Fehler 1# Es wird der falsche Anlagehorizont gewählt

Viele hören von beeindruckenden Erfolgsstories an der Börse und wollen auch so schnell Geld verdienen. Klar, es gibt immer Menschen die durch günstige Bedingungen an der Börse durch Geld kommen (zB eine gelungene Markteinführung, Erholung nach einem Crash etc). Das ist aber nicht der Regelfall. Wenn du kurzfristig an der Börse Geldverdienen möchtest, kommst du um das Traden nicht herum. Dann musst du aber auch bereit sein dich mehrere Stunden pro Tag mit dem Thema zu beschäftigen.

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Es ist oft erst nach Jahren oder sogar Jahrzehnten möglich, konstant profitabel zu traden.

Wenn du nicht bereit bist, so viel deiner Zeit in das Thema Börse zu stecken, dann kannst du trotzdem von ihr profitieren, und zwar indem du dein Geld langfristig anlegst. Wir sprechen hier von mindestens 5, besser aber 10 oder mehr Jahre.

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Langfristige Investitionen in breit diversifizierte Anlagen, wie z.B. ETFs, helfen, kurzfristige Marktschwankungen auszusitzen und von der allgemeinen Marktentwicklung zu profitieren.

Das erfordert zwei Dinge:

😎 Geduld

😎 Die Fähigkeit, emotionale Entscheidungen zu vermeiden

Wenn du auf die letzten 5 Jahre zurückblickst, dann wirst du wahrscheinlich feststellen, dass diese ganz schön schnell vergangen sind oder ? Ja, die Märkte schwanken ab und zu, das ist aber völlig normal. Wichtig ist es ruhig zu bleiben, nicht in Panik zu verfallen und frühzeitig zu verkaufen.

Fehler 2# Es wird Geld investiert, das benötigt wird

Ja, auch das passiert und leider viel zu häufig. Nicht umsonst wird die Börse manchmal als Glücksspiel bezeichnet, bei dem Spielsüchtige all ihr Geld verlieren. Geld zu investieren, dass du wahrscheinlich innerhalb der nächsten Monate und Jahre brauchen wirst ist extrem riskant, auch wenn du davon felsenfest überzeugt bist, dass deine Strategie funktioniert oder dass du vor einer riesigen Chance stehst. Es kann nämlich immer mal etwas schiefgehen, und dann stehst du plötzlich vor einem Finanziellen Engpass.

📉
Wenn du in einer solchen Situation gezwungen bist, deine Investitionen zu einem ungünstigen Zeitpunkt zu verkaufen, um deine Ausgaben zu decken, realisierst du Verluste, die sonst möglicherweise nur vorübergehend gewesen wären. Das ist dann doppelt ärgerlich.

Deshalb gilt: Setze dir persönliche Grenzen.

➡️ Dazu gehört, ganz genau festzulegen, welche Beträge du regelmäßig entbehren kannst, ohne dabei an Lebensqualität einzubüßen. Außerdem ist es wichtig, dass du dir, bevor du an der Börse loslegst einen Notfallfonds ansparst (zumindest teilweise), sodass du immer ein finanzielles Polster hast.

Auch mal etwas Neues oder Riskanteres auszuprobierem ist in Maßen völlig okay und steigert die Lernkurve, solange du es richtig machst. Heißt, du solltest diese Art von Investments immer auf einem separaten Depot durchführen und dabei nur wenig Geld einsetzen. Viele Broker bieten inzwischen auch Depots mit fiktivem Geld an, die du zum Lernen nutzen kannst.

Fehler 3# Es wird investiert, ohne sich zu informieren

Durch die Digitalisierung werden Eintrittsbarrieren in verschiedenen Bereichen abgebaut, wodurch suggeriert wird, dass es einfach ist, Geld zu verdienen. Inzwischen ist es z.B. extrem simpel:

  • Eine eigene Website zu erstellen
  • Einen eigenen Online-Shop aufzumachen
  • Digitale Produkte zu erstellen
  • Freelance-Dienstleistungen anzubieten

Meist musst du aber konsequent arbeiten, bevor du damit auch wirklich Geld verdienst. Das gleiche gilt an der Börse. Heute kann jeder schnell ein Depot online eröffnen und Wertpapiere handeln. Konstant Gewinne zu verzeichnen ist aber nochmal eine andere Sache.

Die beste Investition, die du machen kannst, ist eine in dich selbst. Je mehr du lernst, desto mehr verdienst du. - Warren Buffett

Um konstant Gewinne zu erzielen musst du verstehen in was du investierst. Du musst kein Experte sein, solltest dich aber wenigstens mit den Grundlagen auseinandersetzen.

Regel 1: Steige nicht einfach ein, nur weil du einen Tipp bekommen oder in den Medien etwas gelesen hast. Bilde dir vorher selbst eine Meinung nach deinen eigenen Kriterien und überlege dir, ob das Investment zu deiner Strategie passt.

Regel 2: Das gilt insbesondere dann, wenn du in Aktien investierst. Setze dich mit den Unternehmen und deren Geschäftsmodellen auseinander, in die du investierst.

Regel 3: Folge einer Strategie: Auch wenn es verlockend ist einfach drauf los zu investieren, solltest du dich vorher hinsetzen und dir überlegen was deine finanziellen Ziele sind und wie die Börse dir dabei helfen kann diese zu erreichen. Möchtest du laufende, passive Einkommensströme über Dividenden erhalten? Geht es dir darum Vermögen aufzubauen um in 30 Jahren in den Ruhestand zu gehen? Verfolgst du vielleicht sogar mehrere Ziel?
➡️ Wenn du eine Strategie definiert hast dann ist es viel einfacher dich im konkreten Fall zu entscheiden, was du zu tun hast.

Investieren ohne sich zu informieren, kann dazu führen, dass du auf Markttrends und den Herdentrieb reagierst, anstatt strategisch zu investieren. Kurzfristige Marktschwankungen können Panikverkäufe auslösen, die deine Rendite erheblich schmälern.

4️⃣ Typische Risiken an der Börse und wie du mit ihnen umgehst

Abgesehen von den Risiken, die von deinem Verhalten ausgehen gibt es natürlich auch solche die der Börse selbst innewohnen. Die Börse ist und bleibt ein Handelsplatz an dem unzählige Parteien zusammenkommen. Die Stimmung dort kann schnell und oft auf unberechenbare Weise umschlagen. Aber keine Sorge, auch hier kannst du dem Risiko Geld zu verlieren vorbeugen, wenn du weißt mit welchen Gegnern du es tun hast. 💪

Marktrisiko 🌐

Das Marktrisiko bezeichnet die Gefahr, dass der Gesamtmarkt oder eine bestimmte Branche an Wert verliert. Dies kann durch wirtschaftliche Abschwünge, politische Unsicherheiten oder andere Faktoren verursacht werden, die den gesamten Markt beeinflussen. Selbst wenn einzelne Unternehmen dann gut performen, können ihre Aktien im Wert fallen, wenn der Gesamtmarkt negativ beeinflusst wird.

Hier ein paar praktische Beispiele:

  • Der Immobilienmarkt stürzt ein, weil es eine Immobilienblase gibt, die plötzlich platzt. ➡️ Investoren, die stark in den Immobiliensektor investiert haben, sehen erhebliche Verluste in ihren Portfolios
  • Banken und andere Finanzinstitute geraten in Schwierigkeiten, was das Vertrauen der Investoren erschüttert und zu massiven Verkäufen auf den Märkten führt.➡️ Der gesamte Aktienmarkt erlebt einen starken Rückgang. Selbst Unternehmen, die nicht direkt von der Krise betroffen sind, sehen ihre Aktienkurse sinken, weil Investoren panikartig verkaufen.
  • Politische Unsicherheiten, wie ein Handelskrieg zwischen großen Wirtschaftsnationen, führen zu erhöhten Zöllen und Handelsbarrieren. Unternehmen, die stark vom internationalen Handel abhängen, sind besonders betroffen. ➡️

Alle Wirtschaftskrisen, die wir bisher gekannt haben waren vorübergehend. Die Frage ist im konkreten Fall aber, wie lange dauert eine Wirtschaftskrise an ? Manche Sektoren erholen sich außerdem nur sehr langsam.

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Die längste Wirtschaftskrise, die es bisher gab, ist die Große Depression, die in den 1930er Jahren stattfand. Sie begann mit dem Börsencrash vom 29. Oktober 1929, bekannt als "Schwarzer Dienstag," und dauerte in den Vereinigten Staaten bis in die frühen 1940er Jahre.

Deshalb ist es umso wichtiger, dass du die folgenden Regeln beim Investieren beachtest.

✅ Regel 1: Investiere nur Geld, das du nicht brauchst (ja, wir haben es bereits oben gesagt können es aber nicht oft genug wiederholen). Wenn du dein Geld kurzfristig brauchst, hast du keine Zeit Marktschwankungen auszusitzen.

✅ Regel 2: Keep cool and don't panic. Marktschwankungen gehören zum Leben der Börsianer dazu. Du solltest Kurzschlussreaktionen unbedingt vermeiden und nicht alle 2 Stunden auf dein Portfolio schauen.

✅ Regel 3: Diversifikation zwischen Branchen, Regionen und idealerweise unterschiedlichen Anlageklassen ist das A und O.

Dazu gehören z.B. Gold und Immobilien. Wenn du mehr über Gold als physisches Investment und REITs (spezielle Immobilienfonds) lernen willst, dann schau dir doch einmal unsere umfassenden Blogartikel zu den Themen an:
Alles über REITs 🏡
Gold ✨

Inflationsrisiko 💸

Die Inflation sorgt dafür, dass dein Geld weniger wert wird, sprich du in einigen Jahren mehr Geld brauchst um die gleichen Waren und Dienstleistungen zu kaufen.

🏦
Das Ziel der EZB ist es, die Inflation pro Jahr auf ca. 2 % zu halten.

Dieses Risiko geht zwar nicht unmittelbar von der Börse aus sondern hängt mit dem Wirtschaftssystem insgesamt zusammen, es hat aber Auswirkungen auf die Rendite, die du an der Börse erwirtschaftest.

  • Beispiel: Wenn du heute 1o.000 € in einen breit gestreuten ETF investierst, der eine durchschnittliche durchschnittliche jährliche Rendite von 7 % erzielt, dann ist der Effekt der Inflation in diese Rendite nicht mit einberechnet. Nach 20 Jahren hast du dann dank Zinseszinseffekts ca. 38.697 €, allerdings wird dieses Geld aufgrund der steigenden Inflation auch weniger wert sein.

➡️ Viel dagegen tun kannst du nicht. Allerdings kannst du dir ausrechnen, wie hoch die Rendite eines Investments unter Berücksichtigung der Inflation ist (das geht ganz einfach über entsprechende Rechner im Internet) und deinen Sparbetrag dann anpassen. Außerdem kann es sinnvoll sein dein Gesamtportfolio so zu gestalten, sodass du Werte darin hast, die als inflationssicher gelten (z.B. Gold).

Währungsrisiko 💶

Wenn du in ausländische Aktien oder Fonds investierst, wird deine Investition zwar in Euro getätigt, aber der Wert dieser Investition hängt von der Währung des Landes ab, in dem das Unternehmen oder der Fonds ansässig ist. Hier ein einfaches Beispiel, um das genauer zu erklären:

Stell dir vor, du lebst in Deutschland und investierst in einen amerikanischen Aktienfonds. Auch wenn du in Euro zahlst, wird dieser Betrag in US-Dollar umgerechnet, weil der Fonds hauptsächlich in den USA investiert. Angenommen, du investierst 1.000 Euro, und zu diesem Zeitpunkt ist 1 Euro = 1 Dollar. Deine 1.000 Euro sind also 1.000 Dollar wert.

➡️ Wenn der US-Dollar gegenüber dem Euro steigt und 1 Euro = 1,20 Dollar ist, sind deine 1.000 Dollar nur noch 833 Euro wert.

➡️ Wenn der US-Dollar gegenüber dem Euro fällt und 1 Euro = 0,80 Dollar ist, sind deine 1.000 Dollar jetzt 1.250 Euro wert.

So beugst du dem Währungsrisiko vor:

Du solltest dein Geld so anlegen, dass du mit deinen Investments mehrere Länder und Währung abdeckst. Dabei sollten es aber nicht irgendwelche Währungen, sondern solche sein, die als stabil gelten.

Als sichere Währungen gelten vor allem: USD, EUR, GBP, CHF, JPY, CAD, AUD.

Liquiditätsrisiko 🌊

Liquiditätsrisiko bedeutet, dass du eine Anlage nicht schnell genug verkaufen kannst, wenn du Geld brauchst oder Verluste vermeiden willst.

Stell dir vor, du kaufst ein schönes Haus auf dem Land, denn das passt aktuell zu deiner Lebenssituation und ist günstiger als in der Stadt. Ein paar Jahre später brauchst du dringend Geld und entscheidest dich, das Haus zu verkaufen. Allerdings stellt sich heraus, dass die Nachfrage nach Häusern in dieser abgelegenen Gegend sehr gering ist. Du findest keinen Käufer, der bereit ist, den von dir gewünschten Preis zu zahlen. Um das Haus schnell zu verkaufen, musst du du den Preis deutlich senken.

Genau das gleiche kann dir auch an der Börse passieren und zwar hauptsächlich in zwei Situationen:

Wenig Nachfrage: Wenn eine Aktie oder ein ETF nicht oft gehandelt wird, gibt es weniger Käufer. Das bedeutet, dass du möglicherweise warten musst, um jemanden zu finden, der deine Anlage kauft. Das ist öfter der Fall bei

  • Small Caps: Als Small Caps bezeichnet man kleine Unternehmen mit einer Marktapitalisierung zwischen zwischen 300 Millionen und 2 Milliarden US-Dollar. Deren Aktien werden weniger gehandelt als die von Mid- oder Large Caps. Beispiel: Kleinere Technologieunternehmen oder lokale Dienstleistungsfirmen.
  • Nischen-ETFs: ETFs, die sich auf sehr spezifische Sektoren oder Märkte konzentrieren, haben oft ein geringeres Handelsvolumen. Beispiel: ETFs, die nur in bestimmte Länder oder sehr spezialisierte Industrien wie Wasserstofftechnologie oder Nanotechnologie.

Marktstress: In Zeiten von Marktkrisen oder hoher Unsicherheit wollen viele Leute gleichzeitig verkaufen, aber nur wenige wollen kaufen. Das macht es schwerer, deine Anlagen schnell zu verkaufen.

Wie kannst du dem Liquiditätsrisiko vorbeugen?

Indem du in leicht handelbare Anlagen investierst, also auf das Handelsvolumen achtest. Dabei gibt es ein paar Richtwerte mit denen du tendenziell auf der sicheren Seite bist.

  • ETFs: Es wird oft empfohlen, ETFs mit einem durchschnittlichen täglichen Handelsvolumen von mindestens 100.000 Anteilen zu wählen, um ausreichende Liquidität zu gewährleisten.
  • Aktien: Bei Aktien sind tägliche Handelsvolumina von mindestens 1 Million Anteilen ein guter Indikator für ausreichende Liquidität und die Fähigkeit, schnell zu verkaufen.

Dein Notfallfonds federt außerdem den ein oder anderen finanziellen Engpass ab. So bist du nicht gezwungen schnell zu Verkaufen und Verluste hinzunehmen.


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Dieser Kurs stellt keine Investmentberatung dar und ist lediglich zu Informationszwecken gedacht. Bitte führe deine eigene gründliche Recherche durch oder konsultiere einen Finanzberater, bevor du Investmententscheidungen triffst.