Jung, reich und gebildet? Das Profil des deutschen Millionärs

Jung, reich und gebildet? Das Profil des deutschen Millionärs
Photo by Yaroslav Muzychenko

Wer sind eigentlich Deutschlands Millionäre? Sind sie alle Erben großer Vermögen, oder haben sie sich ihren Reichtum selbst erarbeitet? Wie viel arbeiten sie durchschnittlich und was ist ihr Bildungsgrad? Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaftsforschung gewährt uns spannende Einblicke.

Wer ist eigentlich der typische deutsche Millionär?

In Deutschland zählt etwa 1,5 Prozent der erwachsenen Bevölkerung zu den Millionären, mit einem Nettovermögen von mindestens einer Million Euro. Das Durchschnittsvermögen der Studienteilnehmer belief sich hierbei auf 3 Millionen Euro. Dabei ist der typische Millionär, wenig überraschend, meist ein älterer Mann ohne Migrationshintergrund, welcher in Westdeutschland lebt. Die Millionärinnen sind mit 31 Prozent an der Gesamtgruppe unterrepräsentiert. Nach Altersgruppe teilen sich die deutschen Millionäre so auf:

  • 40% sind 65 Jahre oder älter
  • 37% sind 50-64 Jahre alt
  • 23% sind 25-49 Jahre alt
DIW Berlin: MillionärInnen unter dem Mikroskop: Datenlücke bei sehr hohen Vermögen geschlossen – Konzentration höher als bisher ausgewiesen
Personen mit Vermögen in Millionenhöhe waren bislang in Bevölkerungsbefragungen kaum vertreten – entsprechend wenig wusste man über sie. Auch blieb das exakte Ausmaß der Vermögenskonzentration unklar. Das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) hat nun eine Spezialstichprobe integriert, in der Menschen mit hohen Vermögen stark überrepräsentiert sind, um die bisherige Datenlücke zu schließen. Neue Berechnungen…

Bildung als wichtiger Faktor

Auch nicht überraschend ist, dass die Mehrheit der Millionäre in Deutschland über einen hohen Bildungsgrad verfügt. Dabei ist aber interessant, dass viele Millionäre ihre akademischen Kenntnisse mit praktischer Erfahrung kombiniert haben, um sich in ihren jeweiligen Branchen hervorzuheben. Dies zeigt einmal wieder, dass formale Bildung allein eben nicht reicht, sondern nur mit praktischer Erfahrung zum finanziellen Erfolg führen kann.

Wie viel arbeiten Deutschlands Millionäre?

Entgegen dem gängigen Klischee, das Millionäre im Luxusleben schwelgen zeigt die Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, dass die meisten Millionäre in Deutschland hart für ihren Wohlstand arbeiten. Mit einer durchschnittlichen Arbeitsbelastung von 47 Stunden pro Woche liegen sie deutlich über dem nationalen Durchschnitt.

Selbst erwirtschaftet oder geerbt?

Die Erwerbstätigen unter den Millionären sind nicht nur fleißig, sondern auch führend in ihren jeweiligen Bereichen. 73 Prozent von ihnen sind selbstständig oder unternehmerisch tätig. Ein eigenes, profitables Unternehmen zu gründen ist also ein wesentlicher Faktor für Vermögensaufbau, gerade in Deutschland.

Wie legt der deutsche Millionär sein Vermögen an?

Der Fokus beim Investieren liegt laut der Studie bei deutschen Millionäre auf Unternehmen und Immobilien. Die Studie hat herausgefunden, dass bei Vielen tatsächlich ein großer Teil des Vermögens an ihr jeweiliges Unternehmen gebunden ist. Außerdem investiert der durchschnittliche Millionär in Immobilien, nicht nur zur Eigennutzung sondern auch zur Vermögensmehrung, z.B. durch Vermietung oder Weiterverkauf. Insgesamt liegt das Augenmerk eher auf Wertsicherung und Beständigkeit als darauf, das Vermögen schnell wachsen zu lassen.

Fazit

Vieles, so wie z.B. das mehr Männer und ältere Personen unter den deutschen Millionären sind, wussten wir ja irgendwie schon. Die Studie hält aber zum ersten mal ganz klar fest das Millionäre durchschnittlich viel für ihr Geld arbeiten. Reich zu werden scheint also keine Glückssache zu sein, sondern geht vor allem mit Fleiß und kluger Investition einher.

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