Nagomi: 5 geheime, japanische Tipps für mehr Lebensfreude

Nagomi: 5 geheime, japanische Tipps für mehr Lebensfreude

Die japanische Lebenskunst Nagomi zeigt uns, wie wir mit kleinen Veränderungen mehr Harmonie in unseren Alltag bringen können und mehr Lebensfreude zu finden ohne uns dabei unter Druck zu setzen. Lass dich von diesen 5 Tipps für mehr Balance und Glück inspirieren - ohne dich selbst dabei unter Druck zu setzen.

Was ist Nagomi?

Nagomi ist ein Wort und japanisches Konzept, das dort auf alle möglichen Lebensbereiche wie Selbstfindung, Beziehungen aber auch Essen und Einrichtung ausgeweitet wird und so viel wie Harmonie bedeutet. Dabei geht es darum verschiedene Aspekte miteinander in Einklang zu bringen und so eine gesunde Balance herzustellen.

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In seinem Bestseller Nagomi erklärt der Autor Ken Mogi, dass dieses Prinzip lange unter Verschluss gehalten, und erst in den letzten Jahren mit der westlichen Welt geteilt wurde.

Tipp 1: Das eigene Ich unabhängig von den anderen bewerten

In unserer Gesellschaft werden oft äußere Errungenschaften als Maßstab für Erfolg und Glück angesehen: Ein Studium an einer angesehenen Eliteuniversität, der Traumjob, ein durchgestyltes Zuhause oder eine bestimmte Menge an Geld. Warum vielen sich dann viele Menschen, die all das erreicht haben trotzdem unzufrieden und leer. Warum?

Weil diese Werte von außen vorgegeben werden und nicht unbedingt mit dem übereinstimmen, was unser inneres Ich wirklich braucht. Um Nagomi, also innere Harmonie zu schaffen, ist es wichtig, dass du deinen eigenen Maßstab für Glück und Erfolg findest – einen, der zu dir passt und dich nicht nur nach außen hin zufrieden wirken lässt.

Rückansicht auf japanische Frau in weitem Leinenhemd die nachdenklich auf ihrem Bett sitzt und aus dem Fenster schaut
Statt zu fragen, was die anderen von dir erwarten, solltest du dich frage, was dich wirklich erfüllt. Dieser Prozess beginnt mit Selbsterkenntnis, die eine wichtige Rolle im Nagomi spielt.

Sich selbst unabhängig von äußeren Maßstäben zu bewerten bedeutet, die eigenen Werte zu definieren und diesen treu zu bleiben – selbst wenn sie nicht mit gesellschaftlichen Normen übereinstimmen.

Ein weiterer wichtiger Schritt ist Akzeptanz: Akzeptiere, dass du nicht allen Erwartungen gerecht werden musst, um wertvoll zu sein.

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Dein Selbstwert basiert nicht auf Leistung, Besitz oder Anerkennung. Er basiert schlicht und weg darauf, dass du existierst und bist, wer du bist.

Tipp 2: Fokussierungsillusion vermeiden

Oft neigen wir dazu, unser Glück von einem einzigen Aspekt in unserem Leben abhängig zu machen. „Wenn ich diesen bestimmten Job habe, dann bin ich glücklich.“ Oder: „Wenn ich erstmal diese eine Sache erreiche, dann wird alles besser.“ Dieses Denken nennt man die Fokussierungsillusion – sie führt dazu, dass wir uns auf eine einzelne Lösung versteifen und dabei vergessen, wie viele andere Aspekte unser Leben beeinflussen.

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Der Schlüssel liegt darin, die Lösung nicht nur in einem einzelnen Bereich zu suchen. Ein glückliches Leben besteht aus vielen Elementen, die miteinander harmonieren: Arbeit, Freundschaften, persönliche Entwicklung, Gesundheit, und Hobbys.

Indem du dich darauf konzentrierst, ein Gleichgewicht zwischen diesen Bereichen zu schaffen, vermeidest du es, eine falsche Priorität zu setzen, die langfristig zu Frustration führen kann. Überlege welche Bereiche deines Lebens du stärken kannst um insgesamt mehr Zufriedenheit zu finden. Vielleicht ist es an der Zeit, alte Freundschaften wieder aufleben zu lassen, mehr Zeit für dich selbst einzuplanen oder neue Interessen zu entdecken.


Tipp 3: Arbeite an deinem Gaman

Oft suchen wir nach schnellen Lösungen, um Herausforderungen zu bewältigen. Wir wollen, dass alles sofort funktioniert – sei es der Erfolg im Job, die perfekte Beziehung oder ein neues Hobby, das uns sofort glücklich macht. Doch wahre Lebensfreude erfordert oft Geduld und Selbstdisziplin, eine Tugend, die in Japan als Gaman bekannt ist.

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Gaman bedeutet, die innere Stärke zu entwickeln, auch schwierige Situationen auszuhalten, ohne sich davon überwältigen zu lassen. Es geht darum, Ausdauer und Selbstkontrolle zu üben, anstatt bei der ersten Hürde aufzugeben.

Diese Haltung ist ein wesentlicher Bestandteil von Nagomi – denn sie hilft dir, langfristige Zufriedenheit und innere Balance zu finden. Im Alltag bedeutet das:

  • Geduld mit dir selbst zu haben, wenn du eine neue Fähigkeit lernst oder an einem Ziel arbeitest.
  • Nicht aufzugeben, wenn etwas nicht sofort klappt, sondern dran zu bleiben, auch wenn es anstrengend wird.
  • Emotionale Stärke zu zeigen, indem du in schwierigen Momenten ruhig und gelassen bleibst.
Minimalistische Szene mit japanischen Blumen in Keramikvase, offenem Buch und japanischer Teetasse
Statt auf sofortige Ergebnisse zu hoffen, musst du dir bewusst machen, dass Wachstum und Erfolg oft Zeit brauchen. Dabei sind es oft die kleinen, täglichen Gewohnheiten, die dich deinem Ziel näherbringen.

Tipp 4: Vergeben

Einen Groll zu hegen, sei es gegenüber anderen oder sich selbst, fühlt sich oft wie eine Form von Kontrolle an – als würdest du dadurch eine Art Gerechtigkeit schaffen. Doch tatsächlich ist das Gegenteil der Fall.

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Groll bindet uns an die Vergangenheit und nimmt uns die Möglichkeit, frei und im Einklang mit uns selbst zu leben.

Vergebung ist deshalb ein zentraler Schritt, um Nagomi – also innere Harmonie – zu erreichen. Oft denken wir, dass Vergebung eine Geste für andere ist, dabei ist sie vor allem ein Geschenk an uns selbst. Sie gibt dir die Möglichkeit, emotionalen Ballast abzuwerfen und dich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren.

Frauenhand vor blauem Wolkenhimmel, die zarte, rosa Blüten in die Luft wirft.
Vergeben heißt nicht, alles zu vergessen oder gutzuheißen. Es bedeutet, die negativen Gefühle loszulassen, die dich belasten.

Das gilt übrigens nicht nur für andere, sondern auch für dich selbst. Viele von uns tragen Schuldgefühle mit sich herum, sei es wegen Fehlern in der Vergangenheit oder unerfüllten Erwartungen. Erlaube dir, weiterzugehen, ohne dich ständig selbst zu verurteilen.


Tipp 5: Zerwürfnisse vermeiden

Konflikte gehören zum Leben – sei es in Beziehungen, am Arbeitsplatz oder innerhalb der Familie. Doch oft lassen wir sie eskalieren, weil wir uns auf unseren Standpunkt versteifen und unbedingt „gewinnen“ wollen. Das Ergebnis? Zerwürfnisse, die langfristig nicht nur unsere Beziehungen belasten, sondern auch unser inneres Gleichgewicht stören.

Frau mit langen schwarzen Haaren in japanischer Tracht, die vor japanischem Gemälde steht
Manchmal kann es schon helfen, den eigenen egoistischen Standpunkt beiseitezulegen und sich in die Perspektive der anderen Person hineinzuversetzen.

Um Nagomi – also Harmonie – zu bewahren, ist es entscheidend, Konflikte rechtzeitig zu entschärfen und Zerwürfnisse zu vermeiden. Ein zentraler Aspekt dabei ist die Bereitschaft, nachzugeben. Das bedeutet nicht, immer klein beizugeben oder die eigenen Bedürfnisse zu ignorieren, sondern zu erkennen, wann es wichtiger ist, die Beziehung zu schützen, als recht zu behalten.

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Nachzugeben erfordert Mut und emotionale Reife, vor allem, wenn es um Stolz oder verletzte Gefühle geht. Doch diese Haltung kann nicht nur Beziehungen retten, sondern auch dein inneres Gleichgewicht stärken. Denn Konflikte, die ungelöst bleiben, ziehen dir Energie und schaden deinem Wohlbefinden.

Ziel ist es nicht, Konflikte komplett zu vermeiden, sondern sie so zu lösen, dass Harmonie entsteht – sowohl in deinen Beziehungen als auch in deinem Inneren. Indem du dich auf das Wesentliche konzentrierst und Ego-Konflikte hinter dir lässt, schaffst du ein Umfeld, das von Respekt und Balance geprägt ist.

Fazit

Nagomi lehrt uns, dass wahre Lebensfreude nicht von äußeren Umständen oder kurzfristigen Erfolgen abhängt, sondern von der Fähigkeit, inneren Frieden und Balance zu finden. Diese kleinen, aber wirkungsvollen Ideen können dir bereits helfen, mehr Leichtigkeit und Freude in deinen Alltag zu bringen. Nagomi ist jedoch ein umfassendes Konzept, das weit über diese Tipps hinausgeht. Wenn du tiefer eintauchen möchtest, empfiehlt sich das Buch von Ken Mogi, das weitere Aspekte von nagomi wie Essen, körperliche Gesundheit und lebenslanges Lernen beleuchtet.

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