Impulskäufe: Wie du deinem Bankkonto eine Pause gönnst

Impulskäufe: Wie du deinem Bankkonto eine Pause gönnst
Photo by freestocks

Klingelt es da bei dir? Dieses berauschende Gefühl, wenn du spontan etwas kaufst, nur um dann ein paar Tage später zu erkennen, dass du es eigentlich gar nicht brauchst? Mit ein paar cleveren Strategien kannst du lernen Impulskäufe zu vermeiden und gönnst deinem Bankkonto so eine Pause.

Warum tätigen wir überhaupt Impulskäufe?

Zunächst ist wichtig zu verstehen, was in deinem Gehirn passiert, wenn du spontan das Portemonnaie zückst. Wenn du etwas siehst, das du willst (sei es das neueste Smartphone oder diese himmlisch aussehenden Schuhe), setzt dein Gehirn Dopamin frei, was dir ein Hochgefühl gibt.

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Nicht umsonst wird Dopamin so häufig mit Drogen und Abhängigkeit in Verbindung gebracht. Wird Dopamin nämlich dauerhaft erhöht ausgeschüttet, reduzieren sich die Dopamin-Rezeptoren, das heißt, das Gehirn gewöhnt sich an die Menge und du brauchst mehr um den gleichen Effekt zu erzielen.

Je mehr wir also dem "Will haben"- Gefühl nachgeben und impulsiv kaufen, desto stärker wird der Mechanismus, da unser Gehirn lernt, dass Kauf = Belohnung. Dazu kommt der Faktor Soziale Medien und Werbung. In einer Welt voll von scheinbar perfekten Stars und Influencern werden wir bombardiert mit Bildern von Menschen, die glücklicher, schöner und erfolgreicher sind... weil sie dieses eine Produkt besitzen. Unser Gehirn rechnet dann schnell 1+1 zusammen: Kauf dieses Produkt und werde auch so glücklich!

Impulskäufe vermeiden: Verstehe, warum du kaufst

Bevor du das nächste Mal auf den „Kaufen“-Button klickst oder zur Kasse gehst, halte einen Moment inne. Frag dich selbst: Warum will ich das? Brauchst du diesen Artikel wirklich und wirst ihn nutzen oder versuchst du nur, ein emotionales Loch zu stopfen? Setze es dir außerdem zum Ziel bewusster zu kaufen und in wenige, qualitative Teile zu investieren, die du langfristig tragen wirst.

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Die 24-48 Stunden Regel

Diese Regel funktioniert besonders gut, wenn du regelmäßiges Opfer von Impulskäufen online wirst. Bevor du dich auf einen Artikel stürzt, gib dir 24 bis 48 Stunden Bedenkzeit (lass ihn z.B. im Warenkorb liegen oder mache Screenshots, um ihn später wiederzufinden). Wenn du nach dieser Zeit immer noch von dem Artikel überzeugt bist, dann go for it. Allerdings wirst du oft feststellen, dass das anfängliche „Ich-muss-das-haben“-Gefühl nachlässt.

Setz dir ein Limit

Ja, das klingt erstmal ziemlich langweilig, aber wenn du erst einmal den Überblick über deine Finanzen hast, wirst du zweimal überlegen, bevor du unnötig Geld ausgibst. Dabei solltest du nicht stundenlang überlegen wie viel % deines Gehalts du nun jeden Monat in Schuhe, wie viel % in Taschen und wie viel % in technologisches Equipment stecken darfst. Du würdest dich wahrscheinlich sowieso nicht daran halten. Ein praktischer Tipp kommt hier:

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Überlege zuerst, was dir wirklich Freude bringt. Hierrunter kann alles fallen, was dir den berüchtigten Belohnungseffekt verursacht (z.B. ein spontaner Restaurantbesuch oder Drinks mit Freunden). Definiere dann ein monatliches Limit (z.B. 20% deines Gehalts). Öffne ein Extra-Konto nur für diese Art von Ausgaben und richte dir eine wiederkehrende, automatische Überweisung für jeden Monat ein. Alles was auf diesem Konto ist darfst du guten Gewissens ausgeben, aber wenn das Konto leer ist, ist es leer! So vermeidest du die Überziehung deines Bankkontos und das Ausgeben von Geld, das eigentlich gespart oder investiert werden sollte.
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Meide gefährliches Terrain

Auch wenn das Wetter noch so schön ist, wenn du weißt, dass du kein Geld mehr übrig hast, und nicht widerstehen kannst, solltest du nicht Bummeln gehen, auch wenn du eigentlich nur vorhast dich ein bisschen umzuschauen und einen Kaffee mit Freunden trinken willst. Ganz besonders gefährlich: bummeln gehen in Zeiten von Schlussverkauf oder Black Friday.

Lass die Kreditkarten zu Hause

Mach es dir schwerer, impulsiv Geld auszugeben, indem du nur eine bestimmte Menge Bargeld mitnimmst. Oder noch besser: Setze dir ein Limit für mobile Zahlungen. Wenn du mehrere Karten hast, dann solltest du diese (schon aus Sicherheitsgründen) nicht immer alle gleichzeitig mit dir herumtragen.

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Nimm z.B. nur die Karte mit, auf die du dir jeden Monat einen bestimmten Betrag extra für dein Shopping überweist.

Gehe mit einer Liste einkaufen

Klingt zwar banal, funktioniert aber, solange du dich daran hältst. Bestimme vorab, was du wirklich brauchst und kaufe dann auch nur die entsprechenden Sachen.

Desabonniere dich von Newslettern

Du weißt schon, diese verführerischen E-Mails, die dir einen super Rabatt versprechen oder ein brandneues oder limitiertes Produkt vorstellen. Diese E-Mails werden nicht verschickt um dir einen Gefallen zu tun, sondern um dich zu (wiederkehrenden) Käufen zu verleiten.

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Coupons oder Rabatte sind Verkaufsstrategien, die bei uns den Eindruck erwecken wir würden ein Schnäppchen machen und eine Ware erwerben die sonst eigentlich vieeel mehr kosten würde. Oft kostet die Ware in der Produktion aber so wenig, dass der Händler auch mit dem Rabatt immer noch eine super Marge macht.

Shoppe mit einem kritischen Freund

Jemanden dabei zu haben, der dich auf den Boden der Tatsachen zurückholt, kann Wunder wirken. Dieser Freund, der sagt: "Brauchst du wirklich ein weiteres Paar Schuhe?" kann ein Segen für dein Bankkonto sein.

Denke an den Wert der Ware, nicht den Preis

Ein echtes Schnäppchen? Denk dran: Das ist ganz egal, wenn du es nicht wirklich brauchst und benutzt! Ein 70% Rabatt auf etwas, das du nie verwenden wirst, ist immer noch 30% zu viel ausgegeben. Der Preis spiegelt außerdem nicht unbedingt den Wert eines Gegenstandes wider:

  • Ein teures Paar Airpods für das du um die 200 € ausgibst kann einen enormen Wert für dich darstellen, wenn du sie jeden Tag im Alltag benutzt.
  • Ein günstiges Kleidungsstück für 20 € ist herausgeschmissenes Geld, wenn du es nie trägst.

Fazit

Impulskäufe können Spaß machen und sind in gewissem Maße auch okay, werden aber zum Problem wenn sie langfristig ein Loch in dein Portemonnaie fressen und du dich ständig schuldig fühlst. Mit ein wenig Selbstdisziplin und den oben genannten Tipps kannst du dem Drang hoffentlich besser widerstehen und in der Zukunft klügere Kaufentscheidungen treffen.

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