Das 6-Konten-Modell: Wie du deine Finanzen erfolgreich organisierst und planst

Das 6-Konten-Modell: Wie du deine Finanzen erfolgreich organisierst und planst
Photo by Fabian Blank

Du kämpfst immer wieder mit Geldproblemen, hast keinen Überblick über deine Ausgaben und hast kein Geld fürs sparen oder investieren übrig ? Das 6-Konten Modell bringt Ordnung in deine Finanzen und ist dabei ganz einfach umzusetzen.

Warum ist es wichtig, deine Finanzen zu organisieren

Viele von uns leben von Gehaltsscheck zu Gehaltsscheck und haben kein klares Verständnis dafür, wohin unser Geld fließt. Irgendwann muss dann eine größere Ausgabe getätigt werden und man stellt fest, dass dafür das Geld fehlt. Wer nicht rechtzeitig daran denkt ein finanzielles Polster aufzubauen, fühlt sich nicht nur insgesamt unsicherer im Umgang mit Geld, sondern nimmt auch eher Schulden auf.

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Finanzplanung ist nicht nur etwas für Langweilige oder Vermögende: Wenn du ein paar gezielte Maßnahmen ergreifst ist es wirklich so einfach jeden Monat Geld zu sparen, zu investieren und nebenher noch genug für dich selbst übrig zu haben.

Hier kommt das 6-Konten-Modell ins Spiel. Es geht auf den amerikanischen Autor T.Harv Ecker zurück und wird ursprünglich als 6 jars Modell bezeichnet. Die Idee ist einfach: Jedes Konto stellt eine Überkategorie dar, der bestimmte Arten von Ausgaben zugeordnet werden. In der Realität steht jedes der 6 Konten auch für ein separates Unterkonto bei der Bank. Für jedes Konto hast du monatlich einen bestimmten Betrag zur Verfügung. Dieser Betrag ist prozentual festgelegt (mehr dazu gleich).

Der Vorteil von separaten Konten: Du hast einen perfekten Überblick und kannst nie mehr ausgeben, als was auf dem jeweiligen Konto ist.

Das 6-Konten_modell

Jedes der Konten des 6-Konten-Modells hat einen spezifischen Zweck. Je nach Zweck wird das Geld dort häufiger den Platz wechseln oder nicht. Auch die Art des Kontos kann dementsprechend anders sein (verzinstes Tagesgeldkonto, klassisches Girokonto etc.). Die Konten sind:

🛒 Konto 1: Alltägliche Notwendigkeiten (55%)
🛟 Konto 2: Notfallfonds (10%)
📒 Konto 3: Bildung (10%)
📈 Konto 4: Investment-Account (10%)
💗 Konto 5: Spenden (5%)
☀️ Konto 6: Spaß & Freizeit (10%)

Konto 1: Alltägliche Notwendigkeiten (55%)

Dieses Konto ist für deine monatlichen Rechnungen und Ausgaben vorgesehen. Da Fix- und variable Kosten bei den meisten mehr als die Hälfte des Nettoeinkommens ausmachen, beträgt der Richtwert zwischen 50 und 55 %.

  • Bei einem monatlichen Nettoeinkommen von 2500 € sind das 1375 € für Miete, Strom, Lebensmittel & co.

Wenn du darunter liegst, umso besser ! Dann kannst du z.B. deine Sparquote erhöhen, hast deinen Notfallfonds schneller voll oder kannst mehr in Weiterbildungen und Hobbies investieren. Wenn du darüber liegst, solltest du eine gründliche Analyse deiner Ausgaben vornehmen und versuchen, diese zu optimieren. Hier ein paar weiterführende Artikel, die dir dabei helfen können:

🍎 So sparst du richtig viel beim Lebensmitteleinkauf

💰Geld sparen ohne dabei verzichten zu müssen: 10 Tipps

Konto 2: Notfallfonds (10%)

Der Notfallfonds ist dein finanzielles Polster. Er ist dafür da, größere unvorhergesehene Ausgaben abzudecken, wie zum Beispiel Reparaturen oder medizinische Notfälle. Dieser Notfallfonds sollte idealerweise drei bis sechs Monate deiner Lebenshaltungskosten abdecken. Wichtig ist außerdem, dass das Geld schnell verfügbar ist, wenn es gebraucht wird, also nicht erst frei werden muss, weil es vorher investiert wurde. Dafür macht es Sinn, ein verzinstes Konto bei deiner Bank einzurichten.

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Richte dir am besten eine monatliche, automatische Überweisung ein um das Besparen des Notfallfonds nicht zu vergessen.
  • Bei einer Sparrate von 10% und einem Nettoeinkommen von 2500 € überweist du jeden Monat 250 €. Um 15000 €, also für 6 Monate zu sparen bräuchtest du 60 Monate, also ca. 5 Jahre.

Konto 3: Bildung (10%)

Bildung ist ein Aspekt, der von so vielen unterschätzt wird. Wenn du langfristig Vermögen aufbauen willst ist es extrem wichtig, dass du regelmäßig in dich selbst investierst, sei es über Kurse, Bücher oder Veranstaltungen. Nur so kannst du langfristig Expertise aufbauen, gewinnbringende Möglichkeiten identifizieren und dein Einkommen steigern.

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Das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung hat herausgefunden, dass jedes Jahr das zusätzlich in Schule oder Ausbildung investiert wird später 5 % mehr Lohn bringt.

Bei 2500 € Nettoeinkommen macht das also 250 € pro Monat.

Die wichtigste Investition, die du machen kannst, ist in dich selbst - Warren Buffett.
Finanzwissen aufbauen: 5 essenzielle Bücher für Anfänger
Finanzielle Bildung kannst du dir über Bücher aneignen. Gerade für Anfänger gibt es Klassiker, um die du heute fast nicht mehr herumkommst.

Konto 4: Investment-Account (10%)

Sparen allein reicht heute nicht mehr, da die Zinssätze klassischer Sparkonten oft unter der jährlichen Inflation liegen. Im Endeffekt verlierst du durch das Sparen also Geld. Um dir langfristig Vermögen aufzubauen musst du dein Geld für dich arbeiten lassen und das zu einer höheren Rendite. Das gelingt vor allem an einem Ort: Der Börse. Du eröffnest dir also am besten ein Depot, von dem du deine Investments tätigen und verwalten kannst.

  • Bei einem Nettoeinkommen von 2500 € macht das 250 € pro Monat zum Investieren. Wenn du diese z.B. 30 Jahre lang in den S&P 500 steckst, bekommst du
Ein Depot kannst du bei deiner Hausbank oder einem Broker eröffnen. Achtung: Bei der Hausbank sind die Gebühren oft sehr hoch. Bei Brokern solltest du auf die Einlagensicherung und Handelsplätze achten.
  • Wenn du keine Lust und Zeit hast dich ständig mit der Überwachung und Verwaltung deiner Investitionen auseinanderzusetzen macht es Sinn einen monatlichen Sparplan einzurichten und in einen oder mehrere ETFs zu investieren
  • Wenn du maximale Renditen erzielen willst und bereit bist Zeit und Mühe in das Verfolgen deiner Investments zu stecken und du bereit bist, dich hier weiterzubilden dann eignen sich Einzelaktien für dich.
Deshalb solltest du dein Geld an der Börse anlegen
Insgesamt legen nur ca. 20 % der Menschen in Europa ihr Geld an der Börse an. Das ist ein Fehler, gerade in Bezug auf deine Altersvorsorge.

Konto 5: Spenden (5%)

In Amerika spendet statistisch gesehen jeder zweite Bürger regelmäßig. Und wer nicht mit Geld hilft, der engagiert sich ehrenamtlich. Dabei geht es nicht nur um steuerliche Vorteile sondern vor allem darum etwas, was man dem System verdankt wieder zurückzugeben. Wenn du bei einem Nettoeinkommen 5% pro Monat spendest dann sind das 125 € - eine Summe, die für dich vielleicht nicht besonders hoch ist. In anderen Ländern wie z.B. Burkina Faso oder Kamerun ist das deutlich mehr als der monatliche Mindestlohn !

Konto 6: Spaß & Freizeit (10%)

Wenn du schon gut verdienst, willst du dir natürlich auch ab und zu etwas gönnen. Richte dir ein separates Konto für Spaß und Freizeit ein. Von dem Geld kannst du dann Essen gehen, shoppen usw. Wichtig ist es das richtige Mittelmaß zu finden. Wenn du dir ein separates Girokonto mit Karte nur für Spaß & Freizeit einrichtest, dann läufst du weniger Gefahr mehr auszugeben, als eigentlich in deinem Budget ist. Denn wenn das Konto leer ist, ist es eben leer.

Impulskäufe: Wie du deinem Bankkonto eine Pause gönnst
Mit ein paar cleveren Strategien kannst du lernen Impulskäufe zu vermeiden und hast mehr zum Sparen und Investieren übrig.

Passe das 6 Konten-Modell flexibel an deine Bedürfnisse an

Die prozentualen Angaben hinter den jeweiligen 6 Konten sind selbstverständlich nur Richtwerte. Vielleicht bist du jemand der weniger Fixkosten hat, dafür aber mehr für Freizeitaktivitäten benötigt. Probiere ruhig aus die Prozentsätze anzupassen, sodass sie zu dir und deinem Lebensstil passen. So können deine Fixkosten z.B. 50 % betragen, Bildung 5% und Spaß & Freizeit 20 %. Vielleicht hast du auch schon einen Notfallfonds und kannst die dafür vorhergesehenen 10 % in dein Investitionskonto stecken. Viel wichtiger als die prozentuale Verteilung ist es, dass du die Ausgaben voneinander trennst und dir wirklich separate Konten und automatische Überweisungen zwischen diesen einrichtest. Das hilft dir dabei im Alltag mit nur geringem Aufwand den Überblick zu behalten und konsequent zu bleiben, was deine Finanzen angeht.


Dieser Artikel stellt keine Investmentberatung dar und ist lediglich zu Informationszwecken gedacht. Bitte führe deine eigene gründliche Recherche durch oder konsultiere einen Finanzberater, bevor du Investmententscheidungen triffst.

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