11 Finanzfehler, die du als junger Mensch vermeiden solltest
Leider fühlen sich gerade junge Frauen immer noch sehr unsicher, was finanzielle Themen angeht – ein Problem mit Folgen. Dabei ist es heute so einfach, als junge Frau finanziell alles richtig zu machen, wenn diese 11 Finanzfehler vermieden werden.
Jung = Finanziell ungebildet ?
Laut Mastercard fühlt sich nur jede vierte Frau (23 Prozent) beim Thema Finanzen gut informiert. Bedenklich mit Blick auf jüngere Altersgruppen: Bei den 25- bis 39-Jährigen sind es nur 16 Prozent. 41 Prozent der deutschen Befragten sagen außerdem sie haben kein Finanzwissen oder verfügen nur über Grundkenntnisse. Diese Zahlen sind alarmierend.
Die Konsequenzen? Ein kleineres finanzielles Polster für Notfälle, weniger Geld für den Ruhestand (+niedrige Rente) und ein generell instabileres finanzielles Fundament.
Aber welche Finanzfehler sollten gerade junge Frauen vermeiden?
Finanzfehler 1: Sich kein Finanzwissen aneignen
Das Verhältnis vieler Frauen zu Geld ist leider immer noch stark (manchmal auch unbewusst) durch gesellschaftliche Normen und das eigene Umfeld geprägt. Wer über Eltern oder Bekannte nicht lernt mit Geld umzugehen, lässt dieses Thema oft schleifen. Viele junge Frauen glauben:
- Dass das Thema Finanzen nur für Berufstätige oder schlimmer, für Männer ist
- Dass alles rund um Finanzen kompliziert und Experten vorbehalten ist
Dabei ist es aber umso besser, je früher man anfängt an der Börse zu investieren.
Was das Thema Finanzen selbst angeht, gibt es inzwischen außerdem unzählige Ressourcen, Blogs, Bücher und Podcasts die extra für Einsteiger(innen) sind und das Thema nicht unnötig verkomplizieren. Da gibt es also wirklich keine Ausreden mehr.
➡️ Warum wirklich jeder an der Börse investieren sollte
➡️ 5 essentielle Finanzbücher für Anfänger
Finanzfehler 2: Zu viel für Miete ausgeben
Kein Geld zum Sparen oder Investieren nach Studienabschluss ? Das Problem liegt oft weniger in der Höhe des ersten Einkommens sondern in den Fixkosten. Dabei frisst meist die Miete den größten Teils des Einkommens auf.
- Wer z.B. 2.000 Euro netto im Monat verdient, 1.000 Euro für eine stylische, aber teure Wohnung ausgibt, dann aber ohnehin die meiste Zeit außer Haus oder auf der Arbeit verbringt verschenkt Geld
Gerade in jungen Jahren und bei einem besonders aktiven Lebensstil ist es manchmal besser sich nach günstigeren Wohnoptionen umzusehen, in eine WG zu ziehen oder zu pendeln.
Finanzfehler 3: Zu hohe Schulden aufnehmen
Ja manchmal geht es nicht anders und nicht jeder bekommt Unterstützung von seinen Eltern. Schulden werden schnell zur finanziellen Falle. Wer Studienkredite aufnimmt sollte sich vorher unbedingt über den Zinssatz oder die Rückzahlungsbedingungen informieren. Vorher sollten außerdem alle anderen Optionen in Betracht gezogen werden. Es gibt viele (auch private) Stipendien oder Teilstipendien, die den finanziellen Studienaufwand erheblich erleichtern können.
Finanzfehler 4: Nicht für Notfälle sparen
Logisch: Ohne Ersparnisse hat man keinen finanziellen Puffer für Notfälle. Dabei ignorieren so viele dieses einfache Prinzip, weil sie denken, ihr Lebensstil geht auf Kosten des Sparens. Leider fallen vor allem Frauen in diese Falle. Das ist aber gar nicht der Fall, denn wer seine Finanzen gut organisiert und das Sparen automatisiert kann trotzdem Geld für die Dinge ausgeben, die ihm Spaß machen:
➡️ So sparst du Geld, ohne dabei verzichten zu müssen
Außerdem ist es Pflicht, einen Notfallfonds einzurichten, falls mal Rücklacken benötigt werden sollten.
Selbstverständlich baut sich so ein Notfallfonds nicht von heute auf morgen auf. Am besten spart monatlich einen kleinen Betrag und überweist diesen mit einer automatischen Überweisung auf ein verzinstes Sparkonto.
Finanzfehler 5: Nicht regelmäßig investieren
Ohne regelmäßiges Investieren ist es schwierig langfristig Vermögen auszubauen. Das Sparen des Gehalts reicht meist nicht aus, da hier oft extrem lange gearbeitet werden muss um hohe Summen zu erreichen. Außerdem vermindert die Inflation den Wert des Ersparten.
➡️ Warum die Inflation das Sparen fast umsonst macht
Die Lösung heißt also Investieren. Laut deutschem Aktieninstitut legen nur 20% der Europäer ihr Geld an der Börse an, in Deutschland sind es ca. 14%, wobei nur knapp 10% der Frauen betroffen sind. Dabei geht es gar nicht darum, extrem hohe Risiken einzugehen oder der nächste Börsenguru zu werden, sondern durch informierte Entscheidungen bessere Renditen zu erzielen als mit der klassischen Sparbuch-Methode.
Dabei gilt auch die Ausrede Ich habe nicht genug Geld zum Investieren nicht, denn selbst kleine Beträge, also 500, 100 oder sogar 25 € pro Monat können über die Jahre profitabel angelegt werden.
➡️ So werden kleine Beträge gewinnbringend investiert
Finanzfehler 6: Kurzfristigen Konsum über nachhaltiges Investieren in sich selbst stellen
Es kann Spaß bringen kurzfristige Trends mitzumachen und gerade wer am Anfang seiner Karriere viel arbeitet hat Lust sich auch mal was zu gönnen. Das ist auch ok, solange alles im Rahmen bleibt. So viel auszugeben, dass am Ende des Monats nichts mehr zum sparen und investieren übrig bleibt ist es aber nicht.
Gerade in jungen Jahren denken wir oft, wir hätten später noch genug Zeit zu sparen. Wenn wir aber bereits jetzt einen minimalen Aufwand leisten, dann haben wir in 10 Jahren wirklich viel davon. Auch wenn es also nur 50-100 € im Monat sind: Dieses Geld sollte dann auch wirklich konsequent beiseite gelegt, und nicht doch für ein neues paar Schuhe ausgegeben werden.
Finanzfehler 7: Nicht an die Altersvorsorge denken
Die Rentenlücke zwischen Männern und Frauen betrug laut WSI im Jahr 2021 in Deutschland satte 34%. Dabei lag die Rentenhöhe bei Frauen in Altersrente ca. 807 Euro.
Solche Zahlen sind alarmierend und es ist fast fahrlässig als Frau für die Altersvorsorge nur darauf zu setzen. Oft denken gerade junge Leute, dass die Altersvorsorge noch Zeit hat. Aber je früher man damit anfängt, desto besser.
- Mit 20 anzufangen 50 € pro Monat in einen Sparplan einzuzahlen tut den wenigsten weh. Das ergäbe dann nach 40 Jahren bei einem Zins von 7% immerhin satte 124.275,82 € zusätzlich für die Altersvorsorge.
Finanzfehler 8: Keine Gehaltsverhandlungen führen
Oft wird gesagt das Frauen bei Gehaltsverhandlungen schlechter abschneiden wie Männer. An diesem Punkt streiten sich die Geister, sicher ist allerdings, dass gerade Frauen hier aus ihrer Komfortzone herauskommen müssen, da sie sonst über die Jahre jede Menge Geld verschenken. Manager haben oft ein Budget zur Verfügung, dass sie über mehrere Mitarbeiter verteilen. Wer diese Chance nicht nutzt (und auch eine kleine Gehaltserhöhung ist immer noch besser als keine) geht gegenüber den Kollegen, die den Mut haben nachzufragen leer aus.
Finanzfehler 9: Kein finanzielles Polster für Karrierepausen anlegen
Gerade heute nehmen viele junge Menschen, gerade vor dem Wechsel zu einem neuen Arbeitgeber, eine Auszeit, z.B. für eine längere Reise, ein Sabbatical oder eine Weiterbildung. Diese Pausen können schnell am Ersparten zehren und wirken sich wiederum auf die Altersvorsorge aus. Auch hier gilt also: Lieber langfristig denken und nach Möglichkeit erst dann den Job kündigen, wenn das finanzielle Polster ausreichend groß ist.
Finanzfehler 10: Keine finanziellen Absprachen mit dem Partner treffen
In einer Beziehung ist nicht nur die emotionale, sondern auch die finanzielle Harmonie wichtig. Fehlende finanzielle Absprachen können langfristig zu ernsthaften Spannungen führen. Wenn Partner unterschiedliche Vorstellungen davon haben, wer für was aufkommt, oder wer sich um die Finanzen der Familie kümmert, kann das zu unnötigen Streitereien und Unzufriedenheit auf beiden Seiten führen. Um das zu vermeiden, ist es sinnvoll, klare Absprachen zu treffen.
Dabei geht es oft weniger darum 50/50 zu machen. Vielmehr reicht es oft aus wenn jeder in einem ihm möglichen Maß zum Familienunterhalt beiträgt.
Finanzfehler 11: Steuerliche Vorteile nicht nutzen
Niemand zahlt gern zu viele Steuern. Doch genau das passiert fast schon unbemerkt, wenn man sich nicht mit den möglichen steuerlichen Vorteilen auseinandersetzt. Es gibt in Deutschland wirklich viele Freibeträge und Absetzungsmöglichkeiten, die ungenutzt bleiben, da sie nur die wenigsten kennen. Also lieber einmal einen Steuerberater zahlen, als langfristig Geld zu verschenken.
Fazit
Finanzielle Unabhängigkeit und Sicherheit sind nicht nur Wünsche, sondern gerade im Hinblick auf die Altersvorsorge Notwendigkeiten - und das betrifft insbesondere Frauen. Sich Basiswissen in Steuern und Wirtschaft aneignen, Investieren, einen Notfallgroschen aufbauen, übermäßigen Konsum reduzieren und seine Ausgaben optimieren: All diese Dinge sind wirklich nicht kompliziert haben aber wirklich eine Auswirkung auf die langfristige finanzielle Grundsicherung. Dabei geht es nicht darum total durchorganisiert zu sein und immer alles perfekt zu machen, sondern proaktiv zu handeln und vor allem die Verantwortung für die eigene finanzielle Zukunft zu übernehmen.